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Bild: Simone Gugger

 

Ist die Natur perfekt? Kann man sie verbessern, verschönern, verändern?

Daniela Hoesli's Magnolienblätter entstehen spontan, als Antwort auf ein Geschenk der Natur, das ihr im wörtlichen Sinne vor die Füße fällt. Die Faszination für das ledrige Material der frischen Blätter, die sie umhäkelt, bestickt, flickt, zusammennäht und bemalt, stand am Anfang einer jahrelangen Auseinandersetzung mit dem Laub der immergrünen Magnolie. Neben der natürlichen Form der Blätter nutzt sie Spuren von Insektenfraß und Witterung als Inspiration und Herausforderung, um mit dem fragilen Material in einen künstlerischen Dialog zu treten. Eine meditative Beschäftigung mit der Natur – geduldiges Handwerk und Konzentration – bei der am Ende die Natur die Oberhand behält: Denn das letztendliche Ergebnis wird vom Trocknungsprozess des Blattes bestimmt, auf den Daniela Hoesli keinen Einfluss nimmt.

 

Dr. Anna Bücheler, Kunsthistorikerin